Der Weli und Belli beim Watten
Der Weli ist eine spezielle Karte beim Watten, die vorallem in Tirol und Südtirol dem Spiel als dreiundreisigste Karte hinzugefügt wird.
Während ein Bayern meist mit 32 Karten gespielt wird, hat man in Tirol und Südtirol meist den "Weli" als 33. Karte mit dabei. Nominell hat er den Kartenwert Schell Sechs - Wobei sich das je ja nach Spielvariante unterscheiden kann.
Die Bezeichnung "Weli" (gerne auch mit doppel-L gesprochen oder geschrieben) leitet sich durch Lautverschiebung wahrscheinlich vom "Belli" ab und bezeichnete wohl vom italienischen "bello" ursprünglich eine "schöne" Karte. Möglicherweise basierend darauf, dass der Weli beim Kritisch Watten die zweithöchste Karte im Spiel ist, oder aber, weil die Karte ein besonders schönes Motiv hatte.
Weli als Schell
Klassicherweise sind am "Weli" vorallem Schell-Symbole abgebildet und im Zweifel hat er den Kartenwert der Schell Sechs. Sofern er im Spiel mit dabei ist, fungiert er dann als niederste Karte im Spiel - Außer Schell ist Trumpf oder jemand sagt explizit Weli als Schlag an. Bei letzterem spricht man auch von einem sogenannten "Weli-Spiel", wo es nur einen "Linken", bzw. den "Rechten" und keine "Linken", gibt.
Weli als Trumpf
Am Weli sind zusätzlich zu den Schell-Symbolen auch noch Eichel- und Herz-Symbole abgebildet. Während der genaue Umstand warum etwa die Laub fehlt heute nicht mehr bekannt ist, hat das aber zur Folge, dass der Weli oft eine Spezialfunktion einnimmt - Vorallem in Tirol ist der Weli immer der niederste Trumpf - auch wenn Laub angesagt ist. Beim "Weli-Spiel" gibt es dann per Definition keine "Linken".
Weli beim Kritisch Watten
Vor allem bei dem Kritisch Watten ist der Weli essentiell. Hierbei hat dieser nämlich die Funktion der zweitstärksten Karte im Spiel und reiht sich somit zwischen den Herz König (höchste Karte) und den Eichel Siebener (dritthöchste Karte).
Der Belli
In Bayrern heißt es aufpassen - Hier darf man den Weli nicht mit dem "Belli" verwechseln, der die Bezeichnung für die Karte "Schell 7" ist. Während sich historisch gesehen der Weli zwar wahrscheinlich durch den "Belli" entwickelt hat, ist der Schell-Sechser in Bayern meist nicht mit von der Partie. Stattdessen ist, ähnlich wie beim kritisch Watten, per Definition der Schell-Siebener die zweithöchste Karte im Spiel.