Blind Watten
Worum es sich beim "blinden Watten" handelt, ist oft gar nicht so einfach festzulegen. Meistens ist damit aber eine Variante für vier Spieler gemeint, die in Südtirol sehr populär ist und wo nur jeweils zwei Spieler wissen, was angesagt ist.
Südtiroler Blind Watten
Die beide "Ansagenden" (der Kartengeber und der Spieler zu seiner linken) sehen sich Ihre Karten an und bestimmen durch das gegenseitige Zeigen einer Karte Trumpf bzw. Schlag und damit den Rechten. Dieses "Zusammenhalten" der Karten muss so passieren, dass die anderen beiden Spieler nicht sehen, welche Karten gezeigt werden. Im Gegensatz zur klassischen Variante werden Schlag und Trumpf hier gleichzeitig bestimmt - Das hat für den Farbansagenden den Nachteil, dass er die Trumpffarbe nicht basierend auf dem Schlag wählen kann kann sich und sich so auch nicht "Rechten" zurechtlegen kann.
Das Spannende ist nun, dass die beiden anderen Spieler keine Ahnung haben, was angesagt wurde - Sie müssen im Spielverlauf erraten oder kombinieren, was angesagt ist. Dabei ist wichtig, dass alles was Schlag und Farbe betrifft, am Tisch nicht besprochen werden darf.
Diese Variante hat viele Überschneidungen mit dem Ladinisch Watten - Hier muss allerdings immer die unterste Karte verwendet und darf vor dem "Zusammenhalten" nicht ausgesucht werden.
Watten durch Zufall
Es gibt auch eine weitere Variante die als "Blind Watten" bezeichnet wird. Hierbei darf sich kein einziger Spieler seine Karten ansehen - Die Karten bleiben verdeckt vor jedem Spieler liegen. Schlag und Trumpf werden frei "aus dem Bauch heraus" festgelegt oder alternativ werden die obersten Karten der beiden "Ansagenden" umgedreht. Anschließend wird reihum immer die oberste Karte des Stapels in die Mitte gelegt, die Punkteverteilung erfolgt aber wie gehabt. Diese Variante ist vor allem bei Kindern oder Anfängern beliebt, da hierbei keinerlei Können abgefragt wird, sondern es nur um Glück geht - Alternativ kann diese Variante ab einem gewissen Alkoholpegel durchaus interessant werden, wenn es um die Konzentrationsfähigkeit nicht mehr allzuhoch bestellt ist. Besonders mutige verwandeln den Zufalls-Blind-Watter in ein Trinkspiel, wo das verlierende Team jeweils ein Stamperl Schnaps trinken muss - Vielleicht ist das schwindende Sehvermögen auch der wirkliche Grund für die Benennung dieser Variante?